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Über vier Jahre sind seit der letzten Veröffentlichung von MATULA aus Hamburg vergangen, jetzt ist endlich ihr viertes Album in Aussicht: „Schwere“ erscheint am 24. August 2018.
War die vorangegangene Platte „Auf allen Festen“ (2014) noch durchzogen vom Überangebot der Möglichkeiten, der daraus resultierenden FOMO und der Frage, ob man den ganzen Quatsch mitmacht, ist das neue Album „Schwere“ quasi der Kater nach der Halligalli-Party, zu der man dann doch hingegangen ist: War ja alles schön und gut (oder auch nicht), was hatten wir für einen Spaß, schön Dich mal wiedergesehen oder „kennengelernt“ zu haben, aber: Was jetzt...?
Hier setzt die Platte an. Eine nötige Bestandsaufnahme.
Anhaltende Leere, vertane (vermeintliche) Chancen überall, Sackgassen, Zwickmühlen. Einsamkeit, belegte Lunge und Gemüht. Das volle Programm einer Anti-Party, auf der man lieber nicht eingeladen sein möchte, aber gezwungen ist, hinzugehen. Und das verkatert. Und über allem diese bleierne Schwere, die einen fast handlungsunfähig zurücklässt. Nur: Aussitzen ist nicht. Das hier muss und wird weh tun.
Auch MATULA kennen das und haben diese Platte genau darüber gemacht. Damit es erträglicher wird. Eine Aussortierung, ein Loswerden. Luft bekommen und versuchen, den Blick in Richtung der Dinge und Menschen zu schärfen, die im viel zu lauten Taumel bedingungslose Bojen sind. Schließlich merken: Wir sind hier glücklicherweise doch nicht alleine. Aufgabe ist nicht.
Und so geht hier alles etwas mehr nach vorne, als MATULA zuletzt klangen - der Pop-Anteil wird zu Gunsten von mehr Dringlichkeit zurückgeschraubt, denn schließlich ist die Feier erst einmal zu Ende und an den Anlass dieser erinnert sich keiner mehr. Zehn neue, über das Jahr 2017 in Südhessen mit Raphael Rasmus aufgenommene, Songs in 35 Minuten, die sich gegen die Schwere stemmen.